„Triumphe und Klagen“ war ein Fries für die Mauern des Lungotevere in Rom zwischen der Ponte Sisto und der Ponte Mazzini, einer Distanz von etwa 500 Metern. Die Prozession der einundfünfzig Figuren ist der Geschichte der Stadt entnommen: von Remus bis Pasolini, von Cäsars vierfachem Triumph bis zu Fellinis La Dolce Vita, von den Feldzügen Marcus Aurelius‘ jenseits der Donau bis zu den Trauernden bei einer Beerdigung für Eritreer, die 2013 auf See auf dem Weg nach Italien ums Leben kamen.

Die Figuren wurden ursprünglich mit Kohle auf Tagebuchpapier gezeichnet und mithilfe digitaler Kartierung in zehn Meter hohe Schablonen übertragen, aus denen der Fries entstand. Verschmutzung und biologisches Wachstum, die die Steine ​​der Tibermauern verdunkelten, wurden um die Schablonen herum weggespült und gaben die Figuren frei.

„Triumphe und Klagen“ wurde am 21. April 2016 enthüllt, auf den Tag genau 2769 Jahre nach der Gründung Roms im Jahr 753 v. Chr. Die Serie von Heliogravüren, aus denen dieses Leporello besteht, basiert auf Bildern, die der Fotograf Sebastiano Luciano 2016 zur Dokumentation des Frieses aufgenommen hat.
Es war als flüchtiges Projekt konzipiert. Nach der Installation, im Laufe von mehr als fünf Jahren, verschwand der Fries in der Patina der Steinmauer. Dieser Druck ist ein Zeugnis der 500 Meter langen Prozession entlang des Tiber.